Es ist Mittag und die Pferde werden gesattelt, es geht auf in die Berge. Zuerst durchs Dorf mit seinen grüssende Menschen, bellenden Hunden und dann weiter durchs Tal und traumhafte Landschaften hoch. Wir sind so 3 Stunden unterwegs und kommen an der Hütte von Hirte Maizer an. Maizer wohnt hier von Mai bis Oktober und hütet seine Kühe, melkt und macht jeden Tag köstlichen Käse. Unser Besuch ist eine erfreuliche Abwechslung in seinem einsamen Alltag hier oben in den Bergen.
Wir suchen einen schönen Platz für unsere Pferde, es gibt gutes Gras.
Chabuki hilft Maizer beim Melken, ich bereite das Essen zu, decke den Tisch und wenn die beiden so weit sind verbringen wir die Zeit in der einfachen Hütte am Ofen.
Wein wird eingeschenkt. Der erste Tost des Abends ist ganz nach georgischer Tradition auf Gott, die Gesundheit und das Gute des Lebens. Das Glas wird nach dem Gebet in einem Zug ausgetrunken. Ein Stück Brot mit selbstgemachtem Käse und Salat gibts dazu.
Wir sitzen, lauschen dem Feuer, Maizer rührt in seiner Milch die Käse werden soll.
Und ein weiterer Trinkspruch folgt. Auf Georgien, Deutschland und Frieden zwischen allen Ländern. Ein Tost auf die Familie, die Kinder…
Ein Tost auf die Verstorbenen, ein Tropfen des Weins wird auf den Boden gegeben. Eine sinnige, liebevolle Stimmung ist in uns und in dieser kleine Hütte, die Gedanken bei den Geliebten, die in unserem Herzen dabei sind.
Nach mehreren Trunks steigt die Laune und wir lachen viel. Mein Georgisch geht mir immer leichter von der Zunge.
Ich fühle eine Verbundenheit, Freude und Liebe in mir und bin zutiefst berührt.
Irgendwann torkeln wir zufrieden in unser Bett.
Am nächsten Morgen in der Früh guck ich aus der Tür und ein atemberaubender Kaukasus lacht mich im Sonnenlicht entgegen. Ich rufe Kiran, mein Pferd und er wiehert freudig. Ich laufe etwas herum und mache Fotos.
Maizer hat die Kühe schon gemolken und der nächste Käse wird gemacht. Ich räume die Hütte so gut es geht etwas auf und bereite unser Frühstück zu. Selbstgebackenes Brot, eigener Käse, eine Dose Fisch und etwas Salat. Georgisches Frühstück. Der Wein ist leider alle.
Maizer überrascht uns mit einer selbstgebrannten Flasche Cha cha.
Und so geht am Morgen um 10.00 Uhr das gleiche Ritual wieder los. Wir tosten auf das Leben, die Tiere, die Menschen und zum Schluss auf eine gute Weiterreise.
Beschwingt und glücklich satteln wir unsere Pferde und reiten die Berge hoch. Danke Maizer für diesen wunderbaren Tag bei dir hier in deiner urigen Hütte.
Das ist Georgien wenn ich alleine hier mit Freunden unterwegs bin. So reiten wir weiter zur nächsten Hütte, hier sind zwei Hirtinnen, die sich sehr auf unser Besuch freuen und das gleiche Ritual beginnt wieder von vorne. Wir singen wunderbare georgische Gesänge, tanzen, lachen und essen und trinken feine selbstgemachte Köstlichkeiten.
Einreise mit pcr Test. Es gibt günstige Flüge mit wizzair nach kutaisi. Dies ist gut wenn du in den Westen des Landes willst. (Svanetien) Eurowings fliegt günstig direkt nach Tiflis.
Geimpfte können ohne Bedingung einreisen.
Ich werde alle Reisen auf der Website anbieten. Wer unter diesen Bedingungen mitmöchte freue ich mich! Interesse bekunden oder buchen geht jederzeit.
www.wildes-zeug.de
Georgien gilt laut RKI als hoch Risikogebiet.
Georgien ist eine Reise wert. Wunderschöne Landschaften, Nationalparks, gastfreundliche Kultur, sehenswerte Städte…
Und ich habe für euch Tips fürs Wandern und Wanderreiten.
Hauptstadt: Tiflis (Tiblisi)
Währung: Lari (1 GEL = 0,30 Euro)
Sprachen: Georgisch, Russisch
Flugzeit von Deutschland: 4 Stunden (Günstige Direktflüge mit Wizzair, Eurowings)
Beste Reisezeit: April-Juni, September, Oktober Januar-Februar zum Skifahren. (Mestia oder Gudauri)
Tiflis
Es lohnt sich hier ein paar Tage zu verbringen. Durch die Strassen schlendern, wunderschöne Kirchen besichtigen. Oberhalb der Stadt ist der Botanischer Garten, von da aus hoch ist der Nationalpark Tbilisi. Von hier oben ist eine wunderbare Sicht über die ganze Stadt. Dann gibt es unzählige beeindruckende Kirchen, Museen und was absolut sehenswert ist, ist der Flohmarkt an der Dry Bridge. (weißt jeder Taxifahrer, oder zu Fuss ist es auch nicht weit vom Zentrum.
Es gibt in Tiflis ein wunderbares Guesthouse im wunderschönen Bäderviertel Abanotubani, bei meinen Freundinnen Ekaterine und Tamuna. Die beiden sind sehr behilflich, helfen bei Weiterreisen und kennen überall gute Plätze. Sie machen ein sehr tolles Frühstück. (das beste) Meidani Guesthousehttps://www.booking.com/hotel/ge/guesthou se meidani tbilisi.de.html
Tiflis hat ganz tolle Restaurants, wo ihr ausgiebig alle georgische Köstlichkeiten ausprobieren könnt, manchmal auch mit georgische Live Musik. Auch da hat Ekaterina Tips für euch. Preiswert und gut.
Die Weiterreise:
Wenn Tiflis denn ausgiebig besichtigt ist, kann es weiter gehen in einer der wunderschöne Naturgegenden und Nationalparks.
Transport
Minibusse(marshrutka) flitzen durch das ganze Land, oft schneller als einem lieb ist! Das Ticket kaufst Du am jeweiligen Kiosk am Busbahnhof direkt vor der Abfahrt. Die Preise sind mit 3 Lari (1 Euro) pro Stunde Fahrt extrem niedrig. Früh genug an die Stationen sein, weil es gibt kein richtigen Fahrplan. Wenn der Bus voll ist fährt er los.
Es gibt auch Sammeltaxis, vor allem denn eine gute Wahl wenn ihr mehrere seid. Fragt nach in euer Guesthouse/Hotel, meist kennen die zuverlässige Taxifahrer.
Svanetien
von Tiflis mit der Maschrutka (Bus) von Tblisi Station Square. Ungefähr 9 Stunden bis Mestia. Oder mit dem Zug von Tiflis nach Zugdidi und von da mit dem Bus oder Taxi. Ich bin dieses mal (September 2020) zum ersten mal geflogen, das ist ganz toll. Für 80 Lari in nur einer Stunde wieder in Tiflis und dann diesen Blick über die davor gelaufene Wanderwege durch den hohen Kaukasus.
Svanetien, das urig naturbezogene Bergvolk im Hohen Kaukasus. Die swanen haben sogar ihre eigene Sprache. Wie ich diese Gegend, die Natur und die Menschen liebe! Wildblumenwiesen, der Blick in die Ferne auf die hohe bergen, die Stille und das klare köstliche Wasser aus Wildflüssen und Bergseen. Mestia ist die Hauptstadt von Obersvanetien, dort kann mann gut verweilen. Nette cafes, kleine Läden und es gibt zahlreiche Wanderungen. Gute informationen mit Karten gibt es in der Touristenoffice. Mich zieht es aber eher nach Mazerie, Ushgulli und die anderen kleine Dörfer. Weil dort gibt es gute Möglichkeiten zum Wanderreiten und auch zum Wandern!
Gute Übernachtungsmöglichkeiten könnt ihr gerne bei mir anfragen.
Und wer mal mit mir auf Tour möchte, ich biete günstige Wanderreittouren an zusammen mit meinen georgische Freunde in traumhafter Natur.http://www.wildes-zeug.de
Tuschetien
Ist Wildheit pur! Traumhafte Landschaft, klares Wasser, hoher Kaukasus. Noch wirklich viel unberührte Natur. Tuschetien ist das wahre Reiterparadies. Hier kann mann Wandern und Reiten wie das Herz begehrt. Und nicht nur die Landschaft, sondern auch die viele kleine Bergdörfer sind sehr sehenswert. Und wer nicht Zelten möchte kommt hier sehr gut in ursprüngliche Guesthäuser unter und wird mit regionale feine Kost gut umsorgt. Aber auch das Zelten mit Lagerfeuer ist in diese Wilde Landschaft natürlich ein Traum. Tuschetien ist die Sommer Heimat der Tuschen von Mai bis Oktober. Ende des Sommers wird das ganze Vieh dann in 5 Tage Richtung Tal getrieben in die Winter Heimat. Wer dies mal erleben möchte, kann ich gerne den Kontakt herstellen. Ein einmaliges Erlebnis!
Und auch hier biete ich Touren an, zusammen mit Guides aus dieser Region mit sehr gute und zuverlässige Pferden. http://www.wildes-zeug.de
Die Pferde in den georgischen Bergen leben und wachsen im Herdenverband und sehr frei auf. Die Pferde sind extrem trittsicher und bergerfahren. Lauffreudig, nervenstark und toll zu reiten. Mit ihrem guten Charakter eignen sich die Pferde auch besonders zum Reiten für Anfänger. Aber ebenso erfahrene Reiter werden große Freude haben!
Anreise nach Tuschetien.
Um nach Tuschetien zu kommen ist es am einfachsten direkt einen Transport von Tiflis aus zu organisieren. Am besten Übers Hotel, kostet 120 Lari pro Person. Oder nach Kvemo Alwani Zentrum und dann mit Sammeljeep. Marschrutka (georgisches Sammeltaxi) von Tiflis nach Kvemo Alvani von Ortachala Busstation (oberer Teil), Abfahrt um 9:00, 13:40, 16:20 Uhr. Die Fahrt nach Omalo ist ein wirkliches Abenteuer mit fantastischer Blick ins Tal und auf die berge. Es gibt in Omalo nette Guesthäuser, von da nach Dartlo, Diklo, Parsma, Shenako, Vestomta, Strolta. Alles sehr sehenswerte Orte. In Omalo gibt es ein sehr gutes Nationalparkhaus. Dort gibt es alle Informationen, Karten und Touren.
Vashlovani
Und im Winter sind die meisten Hirten dann in Vashlovani. Die Landschaft hat eine enorme Weite. Noch nie war ich irgendwo, wo es so still war, so mystisch. Gleichzeitig eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Teils wie in Karl May Filme, dann wieder wie Mondlandschaften und immer wieder weite Steppe. Hirten mit Schafherden. Menschen hoch zu ross. Diese Landschaft lädt sehr zum galoppieren ein! Auch hier biete ich Touren mit dem Pferd an. Vashlovani ist eine sehr einsame weitläufige Gegend, hier zu wandern kann ich mir nicht vorstellen. Aber Jeepsafaris sind hier sehr vertreten. Infos gibt es in Dedoplitskaro beim Nationalparkhaus.
Marschrutka von Tiflis nach Dedoplistskaro von Isani Metro-Station (ca. 2,5 h) oder Taxi (um 80 GEL, am besten durch das Hotel/Gästehaus in Tiflis buchen).
Eines die ersten Nationalparks Georgiens. Bordschomi liegt im Kleinen Kaukasus am Fluss Kura und ist für sein gemäßigtes Klima, seine Naturschönheit und seine Heilquellen bekannt. Der Kurort grenzt unmittelbar an Georgiens größtes Naturschutzgebiet, den Bordschomi-Charagauli-Nationalpark. Hier gibt es verschiedenste Wandertouren, die alle im Nationalparkzentrum angefragt werden können. Infos hierüber findest du auch reichlich im Netz. Du musst dich anmelden bevor du auf Wandertour gehst. Hier kannst du auch wieder Pferde und Guide mieten. Ich bin selber lieber auf der andere Seite vom Nationalpark, ein echter Geheimtip, weil dort keine Touristen sind und nur ein Guesthouse. Für Infos könnt ihr mich gerne Anfragen 😉
Von Tiflis Didube Station gehen stündlich Busse nach Bordjomi Zentrum. Es braucht 2,5 Stunden. Guesthäuser gibt es reichlich.
Racha
Das einfache, schöne, ruhige Racha. Ich war hier in laufen der Jahren öfter. Eigentlich nicht wie die hohen Riesen von Svanetien und Tuschetien und doch so schön. Ich liebe diese sehr ruhige liebenswerte Menschen. Fühle mich hier so in die Zeit zurück versetzt. Hier hab ich vor Jahren meine erste Wanderungen alleine mit Zelt gemacht und war sehr glücklich. Was wunderschön ist von Ghebi nach Ghona (klein switserland). Ich mag diese beide Orte sehr. Wieder zurück nach Oni im netten Guesthouse Gallery, etwas teurer aber sehr empfehlenswert.
Dann war ich schon zwei mal in Tabatskuri und möchte dort gerne bald mal wieder hin. Ebenso steht noch auf meine Liste Parawani und ganz oben Bakhmaro. Und es gibt immer wieder andere schöne Orte wo es mich hinzieht. Ich sagte schon Georgien ist eine Reise wert.
Das waren so meine Tips für jetzt. Ich hab dies alles schon mal in meinem Blog geschrieben, aber nun ein paar Jahre später dachte ich ach komm schreibt nochmal alles auf.
Ich fahre Sonntag mit dem Zug nach Georgien, bin eine Woche Unterwegs von Norden nach Wien, von dort mit dem Schlafzug nach Bukarest, von dort nach Sofia und Istanbul. Und dann mit der berühmte Dogu Express nach Kars in der Ost Türkei. Von dort denn zu Fuss und mit Bus über die Grenze nach Batumi in mein geliebtes Georgien. Da freu ich mich dann auf einen kleinen Badeurlaub am schwarzen Meer und Treff mich anschließend mit eine liebe Freundin in Mazeri!
Mein Pferd Kaito wurde heute in Vashlovani im Osten von Georgien mit Kris bekannt gemacht. Sie ist eine Holländerin, die mit 2 Pferde durchs Land ziehen möchte und mir Kaito dann nach Mazeri bringt!
Am 17. Juni fliegen 8 Deutsche und belgische Pferde- und naturliebende Menschen aus Belgien und Deutschland nach Georgien. Ich hole sie am Flughafen ab und wir geniessen für einen Abend und Nacht die schöne stad Kutaisi. Am nächsten Tag fahren wir alle zum Wanderreiten nach Mazeri!
So führen unsere verschiedene Wege nach Mazeri. Ein traumhaft schönes Gebiet in Svanetien im hohen Kaukasus. Und immer den Blick auf Mount Ushba. Natur geniessen, tolle Pferde, Gastfreundschaft, Leben in Gemeinschaft, Kultur und ursprüngliche Traditionen erleben.
Ein Artikel zu unserer Reise in April von Nirmala Werner Etienne, die mit ihre Familie von Deutschland nach Georgien gereist sind mit ihrem Wohnmobil. Nirmala und Yoti sind dann mit nach Vashlovani. Ihre Geschichte….Danke ihr beiden, so schön das ihr mit dabei wart!!
Wanderreiten in Georgien
Es geschieht wirklich. Ich bin im Vashlovani Nationalpark und kurz davor auf ein mit Filzdecken gesatteltes Pferd zu steigen. Was tut Mama nicht für ihre Tochter?! Denn diese hat sich dieses Abenteuer gewünscht, als Ausgleich zu der großen Langeweile, die sie in Portugal durchlebt hat.
Gesagt getan. Hier sind wir nun bis nach Georgien gefahren mit unserem Citroën Jumper. Ganz anders hatte ich mir unsere Reise vorgestellt, hatte Bilder von Sonne und Strand in mir…Statt dessen fahren wir durch Schnee an der Schwarzmeerküste der Türkei. Da ich mich darin übe jede Situation zum Erwachen in Leichtigkeit, Liebe und Toleranz anzunehmen, bin ich mit den Umständen entspannt. Wer bekommt schon bei Minus Acht Grad und Eis von innen am Fenster am Morgen von gastfreundlichen Türken frisches Brot an den Bus geliefert? Die Gastfreundschaft der Menschen in der Türkei, die wir sehr schätzen und danken (eben auch deswegen, weil unsere Kinder das erleben dürfen!) sorgt dafür, dass wir langsam vorwärts kommen, da wir oft zum Tee und in Honig getränkten Süßigkeiten eingeladen werden.
Hier sind wir im hohen Kaukasus Georgiens.
Vashlovani Nationalpark. Karstlandschaft im äußerstes Südosten Georgiens. Mein Po! Gleich am ersten Tag sind wir sechs Stunden mit den Pferden unterwegs. Wir sind 5 Teilnehmerinnen, die sich diesem Abenteuer, dass meine Freundin Annette – die sich vor 10 Jahren in dieses Land verliebt hat – organisiert, angeschlossen haben. (Für mehr Fotos schau auf ihre Webseite wildes-zeug.de.) Darunter meine Pferdebegeisterte 14-jährige Tochter und ich völlig unerfahrene Reitanfängerin, die ehrlicher Weise sogar ein bisschen Angst vor Pferden hat. Zwei georgische Guides, Soso und Dima, Brüder, der eine von ihnen stolzer Besitzer 65 Pferde, die in der Wildnis Georgiens viel Platz und unendliche Weite genießen. Und eine weitere Mutter mit ihren zwei Töchtern, die sich nach ein paar Tagen wie Familie anfühlen für uns. Annette und ihr Mann Wolfgang, zum Glück für mich ein weiterer Reitanfänger, haben tagelang für uns eingekauft, vorallem viel Gemüse. Dann gibt es noch unseren treuen Fahrer Atschiko, der unser Gepäck transportiert und morgens beim Aufsatteln und Versorgen der Pferde hilft.
Die Herde vor Soso‘s Haus an der Grenze des Nationalparks.
Am nächsten Morgen auf der Farm von Soso wache ich auf und suche mir draußen einen Platz für meine Yoga- und Meditationspraxis. Gar nicht so einfach! Obwohl mich scheinbar unendliche Weite umgibt bin ich eingekesselt zwischen diversen Schafs-, Pferde- und Kuhherden, dazu die jeweiligen Hirtenhunde. Die Geräuschskulisse in dieser Stille ist ergreifend und erfüllt mein ganzes Sein. Ich entschließe mich dazu einfach nur stehen zu bleiben und wahrzunehmen. Und sofort fühlt sich alles eins und weit an…und sehr friedlich.
Heute bekomme ich ein anderes Pferd, das mich die nächsten sieben Tage begleiten wird. Anscheinend trabt es nicht so dolle (aua) sondern töltet, was immer das genau ist. Jedenfalls tut der Po nicht mehr so weh. Mein Pferdchen will eigentlich nicht so recht mitgehen sondern lieber zurück zur Herde und sofort plagen mich Gewissensbisse ob ich das wirklich einem Tier antun möchte. Ich lebe seit mehr als 20 Jahren vegan und schätze die Freiheit von Tieren sehr!! Nun gut, ein Zurück gibt es jetzt sowieso nicht mehr. Die ersten 10 Kilometer versucht Soso seinen Hund, der uns hinterher gelaufen ist zurück zur Farm zu schicken. Erfolglos. Wir taufen ihn Mandarin und er ist also die ganze Woche bei uns, was sich als extra Spannungseinlage in diesem sowieso schon großem Abenteuer heraus stellt. Denn wir müssen ihn immer wieder vor den Hirtenhunden, denen wir begegnen retten. (Das sieht dann so aus, dass wir alle zwischen Hirtenhund und Mandarin reiten und somit versuchen eine Barriere zu errichten. Naja, ich würde nicht sagen, dass ich irgendwohin reite, mein Pferd folgt einfach den anderen….Oder auch nicht und dann holt mich Dima oder Soso irgendwo ab😊 Diese regelmäßigen Abwechslungen sind für mich Anfängerin voll mein Ding, wie man sich denken kann ……………. („Hilfe! Hirtenhunde! Rettungsaktion für Mandarin! Festhalten! Augen zu und durch!“)
Immer tiefer reiten wir in die Wildnis hinein, wo es dann schließlich auch keine Schafsherden mehr gibt. Die Landschaft zieht in Grau-, Beige-, Ocker- und Brauntönen an mir vorbei und ich gehe ins Vertrauen. Was anderes bleibt mir auch garnicht übrig. Wann immer ich zwischendurch mal absteigen kann, spüre ich bewusst meine Füße auf der Erde und sauge die Kraft dieser gewaltigen Natur in mir auf. Definitiv ziehe ich das Laufen auf meinen eigenen Füßen dem Reiten vor. Wenn die Pferde mal still stehen wird auch drum herum alles still. Wundervoll. Oft schließe ich meine Augen und spüre wie die Erhabenheit der Natur meine Meditationspraxis unterstützt.
Die erste Nacht in unserem Zelt genieße ich mit vollen Zügen, trotz der ungewohnten Geräusche. Irgendein Tier hat nah an dem Zelt, das ich mit meiner Tochter teile, geschabt. Ich bin durch und durch glücklich wieder umgeben zu sein von Mutter Natur und vertraue mich ihr an. Ich spüre die Gleichzeitigkeit von allem. Der Sternenhimmel über uns, Schakale, die laut rufen in der Ferne, das Feuer, über dem wir gekocht haben, unsere lieben Guides, die zum unzähligsten Male auf irgendetwas anstoßen. Auf die Liebe, die Freiheit, die Frauen, den Frieden, die Natur, die Erde, die Verstorbenen, das Essen. Ohne Trinkspruch, der oft von Herzen kommt, wird hier kein Schluck getrunken und danach dann gleich das ganze Glas leer. Und dann mein ruhiges Herz, die Seelenbewegungen meiner Tochter, mein Mann, der mit meinem Sohn auch Wildniszeit hat, meine Tochter Leela, die gerade Polarlichter in Lappland bewundert, meine Eltern, die ihr Leben in Rente so aktiv gestalten als wären sie 20, der Krieg in der Ukraine, die fröhlichen Russen, mit denen wir Sauna und Baderaum in Tiflis teilen…Alles ist da. Und nichts davon.
Am dritten Tag bin ich noch immer nicht vom Pferd gefallen. Es geht durch sehr steiniges Gelände mit Wahnsinns-Ausblicken, wunderschön. Meine Tochter, die meist mit den anderen Mädels vorweg reitet, würde gerne mehr galoppieren, mir dagegen ist das ruhige Tempo sehr angenehm. Über uns fliegen Adler, unter mir laufen immer wieder Landschildkröten. Abends zelten wir am Fluss, in dem ich mich auch wasche. Es ist kalt, das Feuer wärmt uns und wie immer gibt es viele leckere Dinge zu essen, die in der Natur ganz besonders gut schmecken. Im Zelt haben Jyoti und ich einen Lachflash nach dem anderen und werden später noch von Hirten überrascht, die am Fluss ihre Wasserkanister auffüllen für ihre Tiere. Hätten wir doch mal näher bei den anderen gezeltet…
Morgens bekommen wir mit wie eins der Pferde sich sträubt gegen Sattel und Zaumzeug. Die Situation ist nicht schön anzusehen und Jyoti geht mit Tränen da durch. Die Gleichzeitigkeit von allem… Wir galoppieren heute mehr und ich habe keine Angst mehr vom Pferd runter zu fallen. Und: Ich habe Angst davor, dass eins der Pferde stürzt, was bei einem steilen Abstieg in ein Flussbett schon geschehen ist. Zum Glück kam die Reiterin mit einem kleinen Schrecken davon. Dennoch ein Eindruck hinterlassendes Bild für mich. Wir reiten täglich bis zu 30 Kilometern, die nächsten Tage am Grenzfluss von Aserbaidschan entlang. Zwei Nächte stehen uns Bungalows zur Verfügung, die Jyoti und ich gerne ablehnen und weiter in unserem Zelt noch bis tief in die Nächte hinein quatschen. Wie dankbar ich bin diese intensive Zeit mit ihr zu haben! Ihr Handy hat sie ganz von sich aus im Bus gelassen. Oft gibt es sowieso keinen Empfang. In endloser Weite ein surreales Bild: Die Ranger haben an der einzigen Stelle über viele Kilometer einen Kinderstuhl aufgestellt und einen Ast. In der Astgabel hat man Empfang!! Und nur da!!!
Hier in diesem Nichts, wo wir tagelang auch mal niemandem begegnen, wo sich abends am Feuer Liebesgeständnisse gemacht werden und das ganze Leben in inniger Vertrautheit miteinander geteilt wird, da wo sich Du und Ich auflösen und es nur noch geteilte Freundschaft, Freude und Leid gibt, fühle ich mich allen Menschen und Tieren ganz nah. Und so werde ich auch nie dieses Bild vergessen, wie sich unsere drei lieben Mitabenteuerinnen des nachts eng um diesen einzigen Empfangsplatz weit und breit drängen und schmerzhafte Nachrichten aus ihrem engsten Familienkreise erhalten. Dort unter dem Sternenhimmel von Georgien, Aserbaidschan und der ganzen Welt. Mein Herz wird so lange es schlägt mit für diese Menschen atmen, die dort in der Halbwüste mit mir sind.
Immer wieder gibt es Möglichkeiten für die, die wollen so richtig durch zu galoppieren. Die Pferde hier sind ungewöhnlich schnell (so die erfahrenen Reiterinnen) und schwer zu halten. Deshalb wird dann auch nur im engen Gelände galoppiert, denn auf offener Fläche würden die Pferde nach Hause rennen. Unsere Guides bewegen sich wie echte Cowboys auf ihnen, was ja zumindest der eine auch ist. Sowieso erinnert die Landschaft an den Wilden Westen.
Nach ein paar weiteren Nächten erreichen wir eine grünere Ebene und ich erinner mich daran, dass ja eigentlich Frühling ist. Mitten im Nichts hat sich ein Imker nieder gelassen, der dort in einer dunklen, warmen Erdhöhle haust. Auf seinem Gelände, wo wir auch unsere letzte gemeinsame Nacht miteinander verbringen, wächst Vogelmiere und Kerbel in großer Fülle, so dass ich meiner Körperin heiss geliebten Wildkräutersalat gönnen kann. Wildkräuter sind eines von Annettes Spezialgebieten und ich habe regelrecht das Gefühl, dass meine Zellen auftanken. Berührt bin ich davon, dass auch die Guides ganz interessiert sind an den Kräutern und am Morgen mit zum Sammeln kommen und sich Rezepte notieren, die sie für ihre Familien später zubereiten werden. Wir haben in unserem Proviant einige georgische hausgemachte Köstlichkeiten dabei. Noch nie habe ich in der Natur so üppig und lecker gegessen, was mir leid tut für mein Pferd, bei dem ich mich jeden Tag mehrfach bedanke, dass es mich so treu trägt. Am letzten Tag können es die Pferde nicht abwarten zur Herde zurück zu kehren. Das Tempo, mit dem sie uns dies zeigen erfordert ein ständiges Zurückhalten der Pferde. Ich entschließe mich dann doch noch abzusteigen und laufe einen Teil des Weges hinter der Gruppe her. Innerlich habe ich wieder mit der Frage zu tun ob es okay ist mich von einem Pferd tragen zu lassen und wie sehr ich ein Lebewesen beherrschen kann oder möchte. Angekommen an der Farm, von wo aus wir zu unserem normalen Leben (ähm…) zurück kehren werden suche ich mir erstmal einen Platz zum Liegen auf der Erde um Boden zu spüren, Vertrauen und Geborgenheit. Dankbar bin ich für diese erfüllende Zeit, in der mein Geist meistens ruhig war und mein Herz oft weit, offen und mitfühlend. I did it!
Ein neues Jahr beginnt. Wir von Wildes Zeug wünschen allen einen gesunden Weg des Herzens, viel Freude und Leichtigkeit und Liebe zu Mutter Erde. Das die Reisenden unter uns weiterhin frei die Welt erkunden können.
Das Programm für 2022 ist so gut wie fertig. Wildkräuter erkunden, kochen auf dem Feuer, Natur genießen. Hier bei uns in Norden an unserem schönen wilden Platz und das Ganze natürlich auch wieder auf den tollen Reisen durch den Kaukasus. Ich freu mich auf meine beiden Pferde Kaito und Kiran. Und ich feu mich mit abenteuerfreudige Menschen durch den traumhaften Kaukasus zu reiten
Auch die Zeiten hier in Norddeutschland genießen wir immer sehr. Wolfgang hat uns eine holzbefeuerte Sauna gebaut, die wir jede Woche nutzen. Feuer machen, Wildkräuter sammeln und Kochen mit Freunden, auch im Winter. Die Familie ist auch gerne hier mit uns und wir genießen die Zeiten mit den Kindern quatsch zu machen, an den Deich zu fahren mit unseren Rädern, schwimmen, Boot fahren…
Ich fliege jetzt am 14 Januar nach Georgien in den Schnee, und zwar richtig schnee! Wer auch dorthin kommen möchte, ist das den ganzen Winter Tageweise möglich. Gemütliches Guesthouse, Reiten, Skifahren, Schlitten, Wandern, vieles ist nach Wunsch möglich.
Im April geht der Bau unserer kleine Blockhütte am Fusse des Berg Ushba in Mazeri los. (Svanetien) Wenn sie fertig ist könnt ihr sie mieten 🙂 Traumhafte Lage! Die Pferde nah an der Hütte.
So lange ist es her das ich hier was geschrieben habe. Es war einfach keine Reisezeit und Seminare mit unseren Wildkräuter fanden auch so gut wie nicht statt. Nach der lange Pause hab ich mich denn riesig gefreut auf das wiedersehen in Georgien. Die Menschen haben sich alle so gefreut auf ein wiedersehen und natürlich auch das ich ein paar bezahlende Gäste und Gästinnen dabei hatte. Mein Herz ging vor allem auf die Pferde wiederzusehen, diesen Duft in mich aufzusaugen und dann ab in die Berge.
Wunderschöne Landschaften, was ist Svanetien schön! Dieses viele Wasser, sei es Wasserfälle, wilde Flüsse, Bergseen, Bäche. Wir sind Immer wieder die Berge hoch mit gigantische Aussichten und dann wieder ins liebliche Tal hinunter, so war es sehr abwechslungsreich. Wir waren eine nette kleine Truppe. Abends Mal Lagerfeuer, mal kleiner Ofen oder unsere Gaskartuschen. Und wenn wir wieder unten ankamen wartete Nora schon mit köstliches Essen auf dem Ofen. Schlafen im Zelt oder in der sehr einfache Hütte. Dabei immer einen georgischen Wein und Chacha.
Es war eine lange Zeit wo es viel zu erzählen geben würde, aber ich lass es mal mit Bildern sprechen.
Ich freue mich auf den September und Chabuki und Paata, meinen beiden tollen Freunden und unsere Guides auf der Tour ebenso.
Und vorher sind wir mit Pferden noch in Tuschetien unterwegs. Auch ein träum!
Lobio ist ein Bohnengericht aus Georgien. Es ist günstig, schnell gemacht und hat enormen Nährwert, deswegen im Winter in den Bergen oft gekocht. Wir sind auch echte Eintopf- und Bohnen fans. Die Bohnen hab ich auf dem Basar bei eine alte Omi gekauft, aus ihrem Garten. Wir kochen gerne im Tontopf, das haben wir oft auf unsere Reisen gesehen in verschiedene Länder. Das schmeckt irgendwie noch anders.
Die Bohnen (es können Braunen oder Kidney sein) mit Zwiebeln in dem Tontopf anbraten. 3-4 Lorbeerblätter und chili dazu, Pfefferkörner, Gemüsebrühe. Das ganze mit Wasser auffüllen und kochen bis es gar ist. Eventuell noch mal Wasser nachgeben. Dann kannst du je nach Geschmack noch Korianderkörner zerstoßen dazugeben, Kreuzkümmel, Bohnenkraut…
Dies ist die einfache Variante. Kannst auch noch Möhren, Lauch, Sellerie dazugeben. Ich liebe Lobio.
Nach Personenzahl Stöcke fertig machen, indem ihr sie an beide Seiten mit einem Messer anspitzt. Es eigen sich Haselnuss- und Weidenstöcke. Die Fische salzen, pfeffern. Den Stock durchs Maul an der Gräte entlang durchstechen. Und los geht das grillen. Die Stöcke mit Fisch in den Boden stechen so das sie fast stehen. Immer mal wieder drehen. Ungefähr 20 Minuten und sie sind fertig. Es eignen sich vor allem Makrele oder Forelle, Seebarsch oder Hering. Dazu einen schönen Wildkräutersalat.
Wer mit uns zusammen Wildkräuter sammeln und Fisch braten möchte, der nächste Termin ist 13. Juni hier bei uns in Norden von 11.00 bis 19.00 Uhr. Kosten € 50,00 inkl. Essen und Getränke. Übernachtungsmöglichkeiten sind da. Infos unter 04931 14546
Wir versuchen vorwiegend regional und Bio zu essen. Die Kombi aus regionales Gemüse und Wildkräuter steht jeden Tag auf unser Speiseplan. Weil wir vorwiegend vegan essen haben wir aber so ein paar Vorlieben die nicht von hier sind und eins davon ist Sesammus. Wir sind süchtig danach. Und wir lieben Hülsenfrüchten wie Linsen, Bohnen, Lupine und vor allem Kichererbsen.
Heute hab ich eines unsere Lieblingsrezepte für euch Falafel. Ich finde unsere Kichererbsenbällchen die leckerste die ich kenn, weil sie so schön fluffig sind. Unser syrischer Freund Mulham hat den gleichen Tipp, eine Prise Backpulver.
Ihr braucht für 4 Personen Falafel:
400 gr. Kichererbsen. Über nacht einweichen!
1 prise Backpulver oder Natron
1 Tl. Salz
1/2 Tl. Kreuzkümmel
Chili nach Geschmack
2 Knoblauchzehen.
2 große Handvoll Wildkräuter wie Bärlauch, Giersch, Melde, Brennnessel.
Öl zum fritieren.
Nun kommt alles in die Küchenmaschine und es wird feingemahlen.
Das Öl gut heiss werden lassen und nun kleine Bällchen aus der Masse formen und fertig fritieren.
Salat nach Wahl klein schneiden, schön dekorieren und auf einen Teller anrichten.
Alle Zutaten, bis auf das Wasser, in ein Messbecher geben und mit dem Pürierstab ganz fein Pürieren. Dann langsam während des rührend das Wasser zugeben bis einen schönen Dip entsteht.
Fertig Salat, Bällchen und soße. Wer mag kann natürlich Brot dazu essen. Wir hatten noch ein paar Pepperonis dazu, weil Wolfgang es gern scharf mag.
Ich sag euch, es war soo köstlich!! Also probier es aus und lasst es euch schmecken!