Es ist Mittag und die Pferde werden gesattelt, es geht auf in die Berge. Zuerst durchs Dorf mit seinen grüssende Menschen, bellenden Hunden und dann weiter durchs Tal und traumhafte Landschaften hoch. Wir sind so 3 Stunden unterwegs und kommen an der Hütte von Hirte Maizer an. Maizer wohnt hier von Mai bis Oktober und hütet seine Kühe, melkt und macht jeden Tag köstlichen Käse. Unser Besuch ist eine erfreuliche Abwechslung in seinem einsamen Alltag hier oben in den Bergen.

Wir suchen einen schönen Platz für unsere Pferde, es gibt gutes Gras.

Chabuki hilft Maizer beim Melken, ich bereite das Essen zu, decke den Tisch und wenn die beiden so weit sind verbringen wir die Zeit in der einfachen Hütte am Ofen.

Wein wird eingeschenkt. Der erste Tost des Abends ist ganz nach georgischer Tradition auf Gott, die Gesundheit und das Gute des Lebens. Das Glas wird nach dem Gebet in einem Zug ausgetrunken. Ein Stück Brot mit selbstgemachtem Käse und Salat gibts dazu.

Wir sitzen, lauschen dem Feuer, Maizer rührt in seiner Milch die Käse werden soll.

Und ein weiterer Trinkspruch folgt. Auf Georgien, Deutschland und Frieden zwischen allen Ländern. Ein Tost auf die Familie, die Kinder…

Ein Tost auf die Verstorbenen, ein Tropfen des Weins wird auf den Boden gegeben. Eine sinnige, liebevolle Stimmung ist in uns und in dieser kleine Hütte, die Gedanken bei den Geliebten, die in unserem Herzen dabei sind.

Nach mehreren Trunks steigt die Laune und wir lachen viel. Mein Georgisch geht mir immer leichter von der Zunge. 

Ich fühle eine Verbundenheit, Freude und Liebe in mir und bin zutiefst berührt.

Irgendwann torkeln wir zufrieden in unser Bett.

Am nächsten Morgen in der Früh guck ich aus der Tür und ein atemberaubender Kaukasus lacht mich im Sonnenlicht entgegen. Ich rufe Kiran, mein Pferd und er wiehert freudig. Ich laufe etwas herum und mache Fotos.

Maizer hat die Kühe schon gemolken und der nächste Käse wird gemacht. Ich räume die Hütte so gut es geht etwas auf und bereite unser Frühstück zu. Selbstgebackenes Brot, eigener Käse, eine Dose Fisch und etwas Salat. Georgisches Frühstück. Der Wein ist leider alle.

Maizer überrascht uns mit einer selbstgebrannten Flasche Cha cha.

Und so geht am Morgen um 10.00 Uhr das gleiche Ritual wieder los. Wir tosten auf das Leben, die Tiere, die Menschen und zum Schluss auf eine gute Weiterreise.

Beschwingt und glücklich satteln wir unsere Pferde und reiten die Berge hoch. Danke Maizer für diesen wunderbaren Tag bei dir hier in deiner urigen Hütte. 

Das ist Georgien wenn ich alleine hier mit Freunden unterwegs bin. So reiten wir weiter zur nächsten Hütte, hier sind zwei Hirtinnen, die sich sehr auf unser Besuch freuen und das gleiche Ritual beginnt wieder von vorne. Wir singen wunderbare georgische Gesänge, tanzen, lachen und essen und trinken feine selbstgemachte Köstlichkeiten.

Freundschaften in den Bergen Georgiens.